Die Tote von Saint Loup

Der Frankreich Krimi von Danielle Ochsner

Ein Krimi für alle, die mitraten wollen, wer der Täter ist

Das beschauliche Saint-Loup ist erschüttert: Tata Charlotte, die Seele des französischen Dorfes, wurde ermordet. Die Idylle zerbröckelt langsam, als Kommissar Duclos die Ermittlungen aufnimmt.

Welche Geheimnisse hütet die Gemeinde?

Warum hindert man den Kommissar subtil daran, den Mörder zu finden?

Warum musste gerade diese ältere Frau zum Opfer werden?

Yves Duclos versucht nicht nur einen Mord aufzuklären, sondern muss sich seiner Vergangenheit und einer verpassten Liebe stellen.

Dieser Frankreich Krimi riecht nach frischen Croissants, ist voll von wunderlichen Charakteren und der französischen Atmosphäre eines Dorfes, in dem für einen Mörder kein Platz ist.


Leserstimmen zu die “Tote von Saint Loup”

Es macht einfach nur Spaß diesen Frankreich Krimi zu lesen und mit zuraten, wer der Täter sein könnte!

(Amazon-Rezensent)

Danielle Ochsner schreibt ihren Krimi in einer Leichtigkeit, die es jedem Krimifreund schwer macht, dieses Buch bei Seite zu legen.

(Amazon-Rezensent)

Ein herrliches Buch, dessen Schreibstil einen wirklich in dieses Dorf, in seine Mentalität und sein Klima versetzt, eine wunderbare Sommerlektüre und eine Autorin zum Vormerken für mehr.

(Amazon-Rezensent)


Leseprobe des Frankreich Krimis “Die Tote von Saint Loup”

Pepe war es, der Tata Charlotte fand: Nachdem er sie nicht im Büro antraf, wurde er unruhig. Sie war in den 43 Jahren als Sekretärin des Gemeindepräsidenten nur ein einziges Mal zu spät gekommen – als sie die Nacht am Bett ihrer kranken Mutter verbrachte. Am nächsten Morgen verschlief sie. Und diese Tatsache war ihr ungemein peinlich. Denn man erzählte sich, dass sie vielleicht einen Liebhaber habe und deswegen morgens nicht pünktlich erschien. Mit ihrem Privatleben ging sie zurückhaltend um. Man sagte, dass sie keines habe. Was aber nicht ganz der Wahrheit entsprach, wie sich post mortem herausstellen würde. 

Der Gemeindepräsident selbst rief Pepe zu sich und bat ihn, doch mal bei Tata Charlotte vorbei zu schauen. Sie sei nicht zur Arbeit erschienen und abgemeldet habe sie sich auch nicht. Pepe war ausnahmsweise wach, und nüchtern, ein Umstand, der seinem Auftrag entgegenkam. Er zog sich die Arbeitshosen an und radelte mit seinem rostigen Rad quer durchs Dorf, begleitet von Manolo, seinem bellenden Mischlingshund. Er war nach einem spanischen Stierkämpfer benannt worden. Eigentlich hieß er Manolete, Manuel Rodrigez Sanchez. Aber dieser Name war zu lang. Also hieß er Manolo. 

Der Hund hörte nicht auf seinen Namen, aber das störte Pepe nicht. 

Er klingelte an der Haustüre von Tata Charlotte, im zweiten Stock des alten Holzhauses. Als sie nach mehrmaligem Klingeln und anschließendem Klopfen an der Türe nicht reagierte, drückte er die Klinke herunter. Sie öffnete sich, was nicht dem Sicherheitsdenken der älteren Dame entsprach. Sie schloss den Eingang immer ab und zog abends die Fensterläden zu, verriegelte sich gewissenhaft. Obwohl sie allen erzählte, dass Saint-Loup der sicherste Ort der Welt sei, wollte sie offenbar auf Nummer sicher gehen. 

Das Haus befand sich am Ende der Straße. Dahinter war nur Acker. Am Horizont sah man, je nach Wetter, die Bergkette der Haute Savoie. Meistens trugen die Bergspitzen eine Haube aus Schnee, in den drei Sommermonaten waren sie frei davon. Als Pepe die Türe anschob, gab sie nach und schwang auf. Er rief Charlottes Namen, zuerst schüchtern, dann lauter. Es war ihm unangenehm, sich in ihrer Wohnung aufzuhalten, während sie womöglich einkaufen war. Am allerschlimmsten erschien ihm Gedanke, sie in ihrem Nachthemd im Bett anzutreffen. 

Die Wohnung roch nach Schmierseife und etwas säuerlich nach Äpfeln. Das würde er später zu Protokoll geben, auf die Frage des Kommissars, ob er etwas Besonderes wahrgenommen habe beim Eintreten. Wie erwartet erschien alles sauber: Pepe zog sich die Schuhe aus und ging auf Socken in das Wohnzimmer, noch immer laut rufend. Auch, um seine eigene Unsicherheit zu verbergen. Eine rustikale Polstergarnitur, braun, ein alter Fernsehen und ein Tisch aus robustem Holz. In der Ecke hing ein Vogelkäfig: Der grüne Wellensittich hüpfte aufgeregt von einer Stange zur anderen. Hoch und runter. Eine weiße Blumenvase auf dem Tisch, darin Rosen oder so. Er kannte sich mit Blumen nicht aus. Pepe ging in die Küche, die, wie alles in der Wohnung, penibel aufgeräumt war. Auf dem roten Resopaltisch lag ein Apfelkuchen in seiner Backform zum Auskühlen. Über dem Stuhl hing ein kariertes Küchentuch. Sorgfältig zusammengelegt. 

Er seufzte. Sie war nicht da. Ende und fertig. Pepe wollte heraus aus der Wohnung, hinunter zu Manolo und zurück in seine eigenen vier Wände. Jetzt brauchte er ein Bier und vielleicht noch eine Stunde Schlaf. Später würde er die Blumen auf dem Friedhof gießen müssen. Das gab so viel zu schleppen, weil der Gemeinderat ihm nicht erlaubte, die Gräber mit dem Gartenschlauch zu wässern, was doch wesentlich praktischer gewesen wäre. So blieb ihm nichts anderes übrig, als jeweils mit zwei der vier verfügbaren Gießkannen hin und her zu marschieren. Es würde ein heißer Tag werden, da war er sicher. Ein letzter Blick ins Schlafzimmer, wie unangenehm, ins Bad und er hatte seinen Auftrag erfüllt: Tata Charlotte blieb unauffindbar.

Weiß der Himmel, wo sie sich aufhielt, hier war sie jedenfalls nicht. 

Der Vogel im Wohnzimmer fing an zu zwitschern. Laut und krächzend. Pepe sah, dass sein Futternapf leer war und er kein Wasser mehr hatte. Mit einem Seufzen schob er die Käfigtüre auf, griff nach dem Plastikschüsselchen, als er die bestrumpften Beine von Tata Charlotte auf dem Boden neben dem Sofa hervorragen sah.


Danielle Ochsner über ihren Frankreich Krimi

Mein Krimi beschreibt das Leben in einem kleinen französischen Dorf und wie es die Stimmung verändert, als in dieser Idylle ein Mord passiert. Der Kommissar, der den Todesfall aufklärt, hat früher selber dort gelebt und trifft erneut auf seine Schulliebe. Man hindert ihn subtil daran, den Mörder zu finden. Am Ende stellt sich heraus, dass jeder im Dorf etwas zu verbergen hat.

Mir war klar, dass ich mit meiner Geschichte nach Frankreich gehe, dass ich sie dort ansiedle. Ich mag die französische Lebensart, ihre Sprache und ihre Form des savoir vivre.

Ich verbrachte den Winter als Kind oft bei meiner Tante in Frankreich. Sie lebte in einem kleinen Dorf, das Saint Loup ähnlich war. Die Charaktere dort, die skurrilen und behäbigen Menschen hatten es mir angetan. Als ich die Story schrieb, tat es mir ein bisschen leid, dass ich dem Dorf eine Tote angedichtet habe.

Aber es musste sein.

Ich schrieb diesen Frankreich Krimi 2014. Mir wurde immer wieder gesagt, dass ich ein Buch schreiben soll: “Mit deinem Talent !” Zuerst zögerte ich, denn als Selfpublisher hatte man es damals nicht leicht. Es war schwieriger als heute, ein Buch im Internet anzubieten. Mich bei Verlagen bewerben wollte ich nicht. Ich fürchtete mich davor, dass ich zu eingeengt werden würde und mich anpassen müsste.

Also fing ich an zu schreiben.

Damals noch ohne Kenntnisse in dieser Branche. - Ich schrieb einfach und veröffentlichte meinen Frankreich Krimi.

Man spürt die Melancholie des Dorfes: Eine gewisse Traurigkeit überfällt die Leser: Wenn man spürt, wie die Tote zeitlebens die Geschicke des Dorflebens geschickt manipulierte. Andererseits wird den Lesern auch klar, dass die Ermordete alleine gewesen sein muss.

Die Spannung und die eingebauten Twists fördern die Fantasie.

Gerade wenn man denkt, man kennt den Täter, scheint es eben doch anders zu sein.

Als ich *die Tote von Saint Loup*schrieb, konnte ich viel aus meinem Erfahrungsschatz greifen. Wie erwähnt, kannte ich das Dorf, ich kannte die Protagonisten. Es war mir ein leichtes, diesen Frankreich Krimi herunterzuschreiben.